[Wu-studierende] Offener Brief der UNIKO und der ÖH an die Bundesregierung

Badelt, Christoph Christoph.Badelt at wu.ac.at
Mi Apr 20 10:00:12 CEST 2011


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Auch wenn in diesen Tagen die personellen Veränderungen in der Bundesregierung im Vordergrund des medialen Interesses stehen, ändert dies nichts daran, dass schon in der kommenden Woche Regierung und Parlament eine für die Universitäten ganz wesentliche Entscheidung treffen werden: Es geht um die Festlegung des finanziellen Rahmens, der den Universitäten ab dem Jahr 2013 zur Verfügung stehen wird.

Leider geben die bisherigen Informationen Anlass zu ernster Besorgnis. Es sieht danach aus, als ob die Universitäten in Zukunft nicht mehr, sondern real weniger Geld zur Verfügung haben werden. Die Universitätenkonferenz und die Österreichische Hochschüler/innen/schaft richten daher in einem offenen Brief einen dramatischen Appell an die Regierung und das Parlament, den Universitäten endlich die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Dieser Appell geht an die gesamte Bundesregierung, unter anderem auch an die neue Finanzministerin und den neuen Wissenschaftsminister. In der Verantwortung steht aber jedenfalls die gesamte Regierung.

Ich bitte Sie, uns in unseren Bemühungen zu unterstützen! In der Folge bringe ich Ihnen nun den offenen Brief zur Kenntnis:

Herzliche Grüße, Ihr Christoph Badelt


Offener Brief des Präsidiums der Österreichischen Universitätenkonferenz und der Österreichischen HochschülerInnenschaft
an die Bundesregierung


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!
Sehr geehrte Frau Bundesministerin, sehr geehrter Herr Bundesminister!


Die Österreichische Bundesregierung anerkennt in allen offiziellen Äußerungen der letzten Jahre die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft für die Zukunft unseres Landes. Sie bekennt sich weiters in Einklang mit den Empfehlungen der Europäischen Union zu dem Ziel, 2 % des BIP für den Bereich höherer Bildung aufzuwenden.

Die reale Situation der österreichischen Universitäten steht dagegen in krassem Widerspruch zu diesen Vorgaben. Statt gezielt in höhere Bildung und Forschung zu investieren, wird in Kürze der Bundesfinanzrahmen 2012 - 2015 verabschiedet, der für die Universitäten in der nächsten Leistungsvereinbarungsperiode 2013 bis 2015 reale Kürzungen bedeutet.

Die Österreichische Universitätenkonferenz hat wiederholt darauf hingewiesen, dass den Universitäten auf Basis dieser Planung ab 2013 rund 300 Millionen Euro jährlich zur Aufrechterhaltung ihres bisherigen Leistungsumfangs fehlen werden. Dies wird durch die im Herbst beschlossenen "Offensivmittel" nur zu einem geringen Teil wettgemacht. Sollte daher die derzeitige Planung des Bundesfinanzrahmens beibehalten werden, so sehen sich die Universitäten zu einschneidenden Maßnahmen veranlasst, deren schrittweise Umsetzung bereits jetzt erforderlich ist, da Einsparungen in der geforderten Größenordnung kurzfristig ganz einfach nicht möglich sind.

Wir sehen es daher als unsere Pflicht an, alle Universitätsangehörigen über diese Situation zu informieren. Dieser Brief ergeht folglich per Mail insbesondere an alle Studierenden und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitäten. Auch wurde für die kommende Woche eine außerordentliche Plenarversammlung der Universitätenkonferenz einberufen, um das weitere Vorgehen zu beraten.

Die Universitätenkonferenz und die HochschülerInnenschaft fordern die Bundesregierung dringend auf, eine ausreichende Finanzierung der Universitäten über 2013 hinaus sicher zu stellen und dies in geeigneter Weise im Bundesfinanzrahmen 2012 - 2015 auch darzustellen.


Mit freundlichen Grüßen

für das Präsidium                                                          für die
der Österreichischen Universitätenkonferenz:             Österreichische HochschülerInnenschaft:


Univ.Prof. Dr. Hans Sünkel                                            Sigrid Maurer


--
o. Univ.Prof. Dr. Christoph Badelt
Rektor
Rector

WU
Wirtschaftsuniversität Wien
Vienna University of Economics and Business
Augasse 2-6, 1090 Vienna, Austria

Tel:  +43-1-31336-4700
Fax: +43-1-31336-904700
Email: christoph.badelt at wu.ac.at
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